Nach einem reichhaltigen Frühstück und einer *kalten* Dusche ging es mit dem Bus zu einer kleinen Marmorfabrik. Hier wurde uns gezeigt, wie aufwendig diese Einlegearbeiten im Mrmor gefertigt werden. Das ist reine Handarbeit und sehr anstrengend. Die hatten echt tolle Sachen aber auch toll teuer. Aber hier bekamen wir ein Lassi serviert, wie es auch die Inder trinken....süss und aus Tonbechern, die nur luftgetrocknet waren. Dadurch kam das Lassi aus sämtlichen Poren raus, aber es hat gut geschmeckt....danke Laxman. Danach hatten wir Zeit ein paar Einkäufe zu machen und ich probierte meine EC-Karte aus...es ging problemlos.
Wieder zurück zum Hotel und alle Koffer aus den Zimmern in ein Zimmer, was wir bis zum Abend behalten durften. Danach gingen wir Mittagessen in ein *Straßenlokal* welches Minoo und Jürgen schon bei ihrem letzten Aufenbthalt entdeckt hatten. Hier würde man es als Stall bezeichnen, aber hier wurde man bewirtet. Die Stühle klebsten vor Dreck. Die Töpfe habe ich lieber nicht aus der Nähe betrachtet, aber das Essen war grandios. Ich hatte eine gefüllte Kartoffel..ich weiss leider nicht mehr den Namen. Alle haben es überlebt und ich kann es jedem nur empfehlen mal in solch einer Lokalität zu essen, wenn er in Indien ist.
Dann wieder zurück zum Hotel, denn wir wollten ja noch zum roten Fort. Eine gigantische Palastanlage. Dort zeigte uns Laxman die Gemächer von Shah Jahaan, wo er 9 Jahre lebte und das Taj ständig vor Augen hatte. Eine schöne schnuckelige 3 Zimmer-Wohnung......wäre auch etwas für mich. Der Ausblick war grandios und die Nachmittagssonne ließ das Taj Mahal wie eine Fata Morgana aussehen.
Auf dem Weg zum Bus waren wir wieder von den üblichen Händlern umringt...nur dieses Mal wurden sie zudringlich. Man bekam fast Angst. Im Hotel schnappten wir unsere Koffer und ab ging es zum Bahnhof. Wir fuhren 1. Klasse mit dem indischen ICE nach Dehli. Ich habe während der ganzen Reise nicht so gefroren, wie in diesem Zug...Kühlschrank kann ich nur sagen. Die Fahrt dauerte ca. 2,5 Stunden. In Dehli am Bahnhof organisierte Laxman Kofferträger für uns. Das hättet ihr sehen müssen. 2 Koffer auf dem Kopf waren die noch schneller als wir. Rund um den Bahnhof sah man viel Elend. Menschen, die auf ihren Rikschas, Karren oder auf dem Boden schliefen...hier waren wirklich die ärmsten der Armen zu sehen. irgendwann wurde es sauber mit großzügigen Straßen. Moderne Gebäude säumten den Weg. Es unterschied sich fast nichtvon europäischen Großstädten. Im Hotel gab es erst mal Chaos hoch drei. Doch irgendwann lagen wir dann endlich im Bett...und meine Füsse machten entgültig schlapp. Jetzt hatte ich richtig Schmerzen......wie sollte das erst am nächsten Tag werden?
Schon beim Aufstehen am Morgen merkete ich, dass meine Füsse noch mehr weh taten, als am Tag davor. Aber Zähne zusammen gebissen und durch dachte ich mir. Ich wollte doch Dehli sehen. Das Frühstück fand in einem ca. 9 qm großen Raum statt in dem 4 Tische standen, wenn ich mich recht erinnere. Nach dem Frühstück wurden ein paar von uns von 2 Autos abgeholt und wir sind in eine Art Fastfood-Restaurant gegangen. Hier habe ich dann auch die ersten *dicken* Kinder gesehen. Es war auch sehr lecker..vor allem die Süssigkeiten. (Der Bekannte von Sonja hat uns zum Abschied auch jedem so eine Schachtel geschenkt). Dann wollten wir in einen Laden in der Hoffnung, dass wir endlich den OSO-Soundtrack bekommen....die Ausbeute waren 5 Stück. Da ich in der Hitze sowieso schon etwas gelitten hatte und meine Füsse jetzt wirklich nicht mehr wollten kam das Auto bis vor den Eingang und es ging zurück zum Hotel.
Dort wartete schon Laxman und als er von meinen *toten* Füssen hörte bestellte er mir einen Eimer mit Eis. Das tat gut und meine Füsse erholten sich etwas. Trotzdem versuchte ich an diesem Nachmittag so wenig wie möglich zu laufen. Wir fuhren nach Chandni Chowkh. Die anderen wollten zu Fuss bis zur Moschee laufen...ich blieb im Bus. Das war ein Erlebnis. Ich hätte nie gedacht, dass wir da durch kommen. Es war dermassen voll in den Strassen und Gassen, über uns ein Gewirr von Stromleitungen und ich hatte das Gefühl, dass uns tausende Fahrrad-Rikschas umschwirrten. Wir brauchten auch eine ganze Weile bis zur Moschee. Dort hatte ich vom Bus aus noch ein paar Einblicke der anderen Art. Direkt neben unserem Bus hielt plötzlich eine große Limousine. Ein Chauffeur in Uniform stirg aus und öffnete die hintere Tür und es stieg ein Pärchen aus, dem man schon ansah, dass sie viel Geld besassen. Sie verschwanden in einer der Gassen. Hinterher erfuhr ich, dass es das Silberviertel ist. Als krassen Gegensatz dazu dann wieder bettelnde Kinder und ich sah, wie eine Frau (Mutter?) einem Kind voll in den Magen getreten hat. Als die anderen von ihrer Besichtigung der Moschee zurück kamen fuhren wir, da musste ich ja nicht laufen, mit der Fahrradrikscha noch mal um den Block und zurück...eine irre Fahrt. Vor allem diese Menschenmassen....man kann es schwer beschreiben ....man muss es einfach selbst gesehen haben. Laden neben Laden..so klein wie Schuhschachteln und dann wieder Das personifizierte Elend auf der anderen Seite....Seitengassen so schmal wie ein Handtuch... Danach ging es in Richtung Regierungsviertel. Ein kurzer Halt bei Ghandis Verbrennungsstätte und weiter in Richtung Indiagate. Dort musste natürlich ein Gruppenfoto gemacht werden....das war natürlich wieder eine Tortur für mich, aber was tut man nicht alles für schöne Erinnerungen....dann weiter zum Lotustempel. Ich habe ihn nur aus der Ferne gesheen, aber selbst da vermittelte er einen sehr erhabenen Anblick. Es wurde dunkel und wir fuhren in ein Restaurant um unser letztes Essen in Indien zu genießen. Es war hervorragend, vor allem wenn man neben Laxman sitzt und alles war er extra bestellt probieren darf und sogar aufessen darf....kurz...wir haben ihm sein Essen weggegessen. Dann zurück zum Guesthouse, wo Laxman eine bewegende Rede hielt in der er uns eine Liebeserklärung auf Hindi machte. Jede/r wurde mit Umarmung verabschiedet .... dann war er weg und wir warteten darauf, dass wir zum Flughafen gebracht werden. Dies geschah um 1.00 Uhr in der Nacht. Über Istanbul, wo wir 7 Stunden Aufenthalt hatten, ging es zurück nach Frankfurt.
Ich für meinen Teil werde wieder hinfahren, wenn ich es mir finanziell erlauben kann. Es war so schön und ich habe mich so wohl gefühlt.
Glaube mir, deine Fantasie kann nicht erahnen, wie es wirklich ist. Aber mir fallen bestimmt noch ein paar Dinge ein und vor allem werde ich noch Bilder posten....nur das daueret mit meiner alten Mühle hier so lange.
Nordindien ist mit Sicherheit ganz anders als Südindien, und Mumbai ist bestimmt wieder eine ganz eigene Sache....
Wie gerne würde ich überall einmal sein, und auch zu jeder Jahreszeit.... Vielen Dank, daß Du Deine Erlebnisse mit uns geteilt hast. Sicher war es auch für Dich schön, noch einmal alle Erinnerungen bewußt zu machen und festzuhalten!
n Sehenswürdigkeiten war es sicher bei mir aufregender....aber die Menschen scheinen docj irgendwie gleich zu sein. Viele deiner Erlebnisse hatte ich auch mit den Leuten. 1indischeflagge Jai Hind