Allerletzter Tag…. Wir waren fest entschlossen, diesen Tag noch als vollwertigen Urlaubstag zu nutzen. Wenn auch kaum eine Chance bestand, Mangesh noch einmal zu treffen, so wollten wir doch mal nach Juhu fahren und den berühmten Juhu Chowpatty Beach ansehen, wo es auch viele – teure – Hotels gibt. Nicht zu verwechseln übrigens mit Chowpatty Beach (ohne Juhu vorne), dieser Strand liegt nämlich am oberen Ende des Marine Drives ganz in der Bucht, und bei Ebbe gibt es dort einen Weg aus Steinen, auf dem man zu einer großartigen Moschee gelangen kann, einer Moschee, in der auch Hindus ab und zu eine Anbetung vornehmen (das hat uns Mangesh erzählt). Frauen hätten dort auch Zutritt, separat, natürlich, aber die Zeit war einfach viel zu kurz um sich mal was vernünftig ansehen zu können *jammer*
Aber zuerst musste das Finanzielle im Hotel geregelt werden, denn der Manager, Mr. Singh (ja, so einer mit Turban) wollte das bis Mittags abgewickelt haben, und einen Tag bitte in bar, den Rest gern mit der Karte. Geld nimmt er nur aus der rechten Hand entgegen, denn dann bleibt das Geld bei ihm – hat er mir erklärt, und uns glatt einen Tag geschenkt. Das gibt es eigentlich gar nicht! Die Bedingungen im Internet waren klar: ein- und auschecken Mittags, wer Nachts ankommt oder abreist, muß jeweils einen Tag vorher und nachher mitbuchen und bezahlen. Ich habe mich jedenfalls gefreut! Der Liftmann vom Vormittag bekam noch einmal was zugesteckt, diesmal 100 Rupien, denn heute war erst mal sein letzter Arbeitstag, er wollte nach Delhi zu seiner Familie und seine 23jährige Tochter verheiraten. Er steckte den Schein in seine Brusttasche, presste die Hand aufs Herz und freute sich, das Geld würde er für die Hochzeit seiner Tochter verwenden. Dann lief mir noch ein Mann vom Roomservice über den Weg, den fragte ich aber vorsichtshalber noch mal, ob er immer unser Zimmer so schön gemütlich gemacht habe, und dann gab ich ihm mit einem ehrlichen „thank you so much, it was really nice“ 50 Rupien. (Ich hätte nicht gedacht, dass wir Abends ein völlig piccobello hergerichtetes Zimmer vorfinden würden, denn eigentlich hatte es geheißen, für den letzten halben Tag wird das Zimmer nicht mehr gereinigt)
Wir pilgerten also durch die Straßen zum Bahnhof, um mit dem Zug nach Juhu zu fahren, aussteigen muß man an der Station VileParle. Auf dem Weg wurde ich allerdings mit voller Ladung von einem Vogel vollgemacht am Ärmel, und unter dem amüsierten Blick eines Wächters jenseits des Zaunes am Gehweg schrubbelte ich mit meinem Sagrotantüchlein an mir herum – er bot mir zwar freundlich „Pani? Pani?“ an, aber ich wollte Sagrotan. Keimfrei. Ekel! Als ich dann zufrieden war und wir weitergingen, beobachtete Lydia wie der Mann gleich breit grinsend mit einigen seiner Kollegen sprach. Hmpf. Noch eine Flasche Wasser eingekauft und dann ab zum Zug.
Im Zug hatten wir eine nette Unterhaltung mit einer weitgereisten indischen Dame, die durch Europa mit dem Auto gefahren war. Von Norwegen (dort hat es innerhalb von 24 Stunden 4 m hoch geschneit, und die Leute sind so nett und hilfsbereit) durch Schweden und Dänemark, Deutschland und Frankreich (dort sind sogar die Inder so hochnäsig, dass sie kein Hindi oder Englisch mehr sprechen sondern nur noch Französisch, sagte sie empört), durch die Schweiz und nach Italien, wo sie das Empfinden hatte, dass es dort noch ehesten so ist wie in Indien (ich kann ihr beipflichten – auch dort sind die Leute neugierig, kontaktfreudig und lächeln Dich auch freundlich an während sie Dich gerade gewaltig übers Ohr hauen *schmunzel* und sie können sehr liebenswert sein). Als sie merkte, dass Lydia wirklich traurig war, weil wir Indien verlassen mussten, tröstete sie mit dem Hinweis, dass sie erstmal einen guten Schulabschluss machen muß und was Nützliches studieren, dann könne sie wieder kommen und würde ein schönes Leben haben mit einer guten Arbeit, denn andernfalls könne man nur auf der Straße landen. Ich hoffe, dass das mehr Eindruck gemacht hat als wenn ich das sage! Neben mir saß ein netter Herr, der sich das alles ruhig anhörte, und den ich dann fragte, was ich den Rikschafahrern sagen sollte, wohin ich möchte, wenn ich zum Strand will – wer weiß wo die einen sonst hinfahren! Die Beiden erkundigten sich dann, ob wir schon richtig echtes Mumbaier Essen probiert hätten – nein? Der Herr Aditya Narayan Das von SMC Global Securities Ltd. (ja, er hat mir noch seine Visitenkarte zugesteckt – danke, es ist immer gut zu wissen, dass man im Notfall eine Adresse hätte, wo man zumindest einen vernünftigen Rat einholen könnte) hat mir dann in mein Notizbuch einige Gerichte geschrieben und uns empfohlen, die in einer einfachen Bude einzunehmen. Bitte, wer auch mal in Mumbai original essen möchte (ich habe allerdings keine Ahnung was das alles ist, weil ich im Restaurant auf die Liste gezeigt habe und zwei Gerichte von den sieben notierten bekommen habe): Sew Puri Bhel Puri (das war glaube ich das süß-saure Essen) Pav Bhaji Usal Pav Ragada Pav Barda Pav Pani Puri
Endlich waren wir da, 14 Stationen. Der erste Rikschafahrer wollte uns nicht fahren, warum weiß ich nicht, aber der zweite dann. Wirklich, als wir in einen schmalen Weg abbogen, lag vor uns ein Strand und das Meer, mit kleinen Wellen! Gerade mal 20 Rupien kostete uns die Fahrt (ach ja, an einer Kreuzung wunderte ich mich wirklich, wie jemand 20 Bücher auf einem Arm tragen kann, damit von Auto zu geht und dann noch wirklich glaubt, irgendwer würde einfach an einer Kreuzung schnell mal ein xbeliebiges Buch abkaufen?) – unser letzter Urlaubstag, also gab ich 50 Rupien und wollte gehen „Hello!“ und der gute Mann streckte mir das Wechselgeld hin… „no, last day, keep it!“
Schön war es hier, ein ganz anderes, uns völlig neues Gesicht von Mumbai. Einige Leute gingen spazieren, ich fotografierte das Meer und versuchte auch die Wellen künstlerisch auf die Digicam zu bannen, als uns drei Jungs entdeckten und sofort aus dem Wasser heraus auf uns zu liefen „photo photo!“ Na gern, ich knipste, sie kamen sofort her um weltgewandt sich selbst auf dem Display zu bewundern, waren offensichtlich zufrieden und auch schon wieder weg. Den ganzen Strand entlang waren hohe Mauern, manche mit einem fest geschlossenen Tor, und dahinter eine Unmenge von Palmen voller Kokosnüsse. Diese wurden auf so einer Art Tapeziertisch am Strand verkauft. Wir wollten auch mal testen und bewunderten den Jungen, wie er mit seinem Messer die Kokosnuß erst auf einer Seite anspitzte wie einen großen Bleistift, um dann die Spitze abzuschlagen und in das Fruchtwasser, das fast überlief, einen seiner (wahrscheinlich gebrauchten) Plastikstrohhalme zu stecken. Egal, dachte ich mir, wenn wir wirklich krank werden, dann erst zu Hause, und wir haben alles ausgetrunken – und es überlebt *was sonst*
Allmählich stellte sich auch Hunger ein, die kleine Tüte Popkorn die wir einem sehr schlauen Mann abgekauft hatten machte ja auch nicht satt. Der Mann war so schlau, dass er wirklich 100 Rupien verlangt hatte für eine Tüte Popkorn, die nicht mal halb so groß war wie ein Taschenbuch. Selbst ich musste da nur lachen, und wir ließen ihn einfach stehen – klar lief er uns nach, und als ich „5 Rupien“ sagte war er sofort einverstanden – was stand wohl auf der Packung? Maximaler Verkaufspreis 2 Rupien…..
Ein kleiner Junge war uns auch stets treu gefolgt, dem hatten wir einen Lollie zugesteckt, dann noch einen, einen für seine kleine Schwester, einige für seine großen Schwestern…. Jetzt wartete die ganze Familie vor dem Strandrestaurant geduldig, bis wir fertig gegessen hatten, um uns dann zu zwei Frauen zu führen, die aus Kunstfaserbändern und viereckigen Perlen mit Buchstaben Namensbändchen fürs Handgelenk knoteten. „Paanch“ sagte das eine Mädchen, als ich nach dem Preis fragte, und Lydia ließ sich ein Bändchen machen – das arme Kind hat ja sowieso nie Glück mit Namenstassen, Schlüsselanhängern und ähnlichem Kram. Aber die 5 Rupien wollten sie nicht annehmen. Nee, 200 Rupien kostete jetzt das Bändchen. Also, machen wir es eben wieder ab – „no, Madam no, please!!“ Ach ja, was machte ich also? 150 Rupien und alle übrigen Lutscher – in dem Freudengeschrei machten wir uns geschwind aus dem Staub! Weg vom Strand und dann die Straße entlang.
An einem Laden hingen wieder Unmengen dieser kleinen Tüten mit Nüssen oder Cheesis, die sind sehr gut, und es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen – am ehesten kann man sich vorstellen, was das ist, wenn man an unsere Fischlis denkt (von der Konsistenz her) aber in klein und viereckig, und der Geschmack liegt irgendwo zwischen Chips und Crackern und Gewürzen. Lecker halt! Gleich zugegriffen, und dann an der nächsten Ecke habe ich einen so köstlichen Capuccino getrunken wie bisher nur in Italien. Bei „Alfredos“, einem italienischen Cafe, aber ohne Italiener. Mit im Geschäft war auch ein Kuchen- und Törtchenverkauf, aber der hatte seine Extra Kasse. Auf unserer Rechnung stand dann an der Seite mit Hand geschrieben: „welcome to India! Have a nice day! Pls visit us again.“
Einen letzten Versuch wollte ich nun noch machen, um vielleicht doch noch Autogramme zu bekommen, also eine SMS an Mangesh: Hi, Ruth here. Finally visited Juhu and Alfredos, now looking for a taxy to Colaba. Hope your fine, will send our German addr. per email. Thanks again! Regards! Und wieder kam recht schnell seine Antwort: Cool…all the best…regards always.
Weil nun wieder Stoßzeit im Zugverkehr war, verpulverten wir 500 Rupien für eine Fahrt mit dem Schwarzgelben Cab nach Colaba. Und dann gaben wir Geld aus für alles, was wir schön fanden: handbemalte Karten, Briefumschläge und Lesezeichen aus feinem Papier (der Händler fragte Lydia, ob sie auch gern lesen würde, und schenkte ihr zwei von den bezaubernden Lesezeichen), noch ein paar wirklich schöne Ansichtskarten, ein Messingteleskop, dessen Funktion wir austesteten indem wir einen Mann beobachteten, der gegenüber in großer Höhe auf einem dieser berüchtigten Bambusbaugerüsten herumkletterte und der uns dann zuwinkte *peinlich*, für Oma ein Lippenstiftetui mit Spiegel aus Leder, eine (viel zu teure Plastik-) Armbanduhr für Lydia, aber sie fand sie halt zuuu schön, und noch ein paar Elefanten von Rahuls Freund Anwar. Der sich auch freuen würde, wenn er unsere eMail-Adresse haben könnte, wenn er mal wieder ein schönes Foto von einem Schauspieler finden würde, dann würde er die an seine verschiedenen Internetfreunde verschicken – ja, gern – noch zwei Räucherstäbchen-Mini-Packungen von einem alten Herrn….Und noch ein Besuch an dem Stand mit den Edelsteinen. Während der letzten Tage waren Lydia und ich natürlich auch dort öfters mal vorbeigelaufen, und hatten uns ganz ungeniert darüber unterhalten, wie schön die Steine doch sind. Versteht ja keiner wenn man Deutsch spricht. Bis der Verkäufer uns eines Tages nachrief „schöne S-teine!“ Oh! Ja, er hätte Freunde in Deutschland, und vor lauter Freude schenkte er Lydia einen Stein. Deswegen wollten wir uns heute auch verabschieden. Eine andere Kundin ließ sich gerade ihren Kauf einwickeln, und sie zeigte uns einen unscheinbaren grünen Kieselstein. Eine Ecke ließ sich abheben, und dann konnte man ins Innere sehen, lauter glitzernde lilafarbene Kristalle! Nachdem die Frau aus Südafrika war, alleine einen Monat Urlaub machen wollte in Mumbai und Pune und deshalb schon ein bisschen Ahnung haben dürfte, sah ich mir den Stein noch genauer an und glaubte es kaum als ich den Preis hörte: 200 Rupien, 4 Euro! Der Verkäufer strahlte, wickelte ihn in Zeitung ein und schenkte Lydia zum Abschied noch einen kleinen Kristall. Und überraschte uns mit einem weiteren wichtigen Beweis seiner Deutschkenntnisse: „sssu teier“ sagen die Deutschen immer, wenn sie den Preis drücken wollten…..
Ein letztes Abendessen im Cafe Leopold. Diesmal war es richtig teuer, denn Lydia wollte unbedingt Nudeln Aglio and Olio essen (und das in Indien!) und da kostete ein Gericht dann schon mehr als 3 Euro. Die schwindelerregend hohe Rechnung von 500 Rupien zahlte ich dann mit der Visa-Karte, und wie es auch überall steht, erhielt ich damit 10% Rabatt. (An den anderen Abenden hätte ich es lächerlich gefunden, die Karte zu benutzen, bei einer Restaurantrechnung von knapp 5 Euro!) Denn uns war eingefallen, dass wir noch kein Geschenk für unseren Opa hatten, und deshalb musste ich doch noch ein wenig Bargeld haben.
Damit standen wir auch gleich wieder an Anwars Elefantenstand, der sich natürlich sehr gefreut hat als ich ihm das Geld vor die Nase hielt und verkündete, dass wir das alles bei ihm ausgeben wollten. Und er war wirklich sehr fair, was wir für unser restliches Geld bekommen haben, ist wahrscheinlich das 4fache von dem, was ein Tourist normalerweise kaufen könnte. Und Lydia bekam einen kleinen Elefanten aus Marmor geschenkt.
Und dann kam das, wovon ich seither ein wirklich schlechtes Gewissen habe: wir kamen an einem weiteren Räucherstäbchen Stand vorbei, und der junge Mann wies auf seine Auslage. Ich sagte ihm, ich habe alles ausgegeben, darauf hin sah er mich mit so einem enttäuschten und verletzten Ausdruck an – jeden Tag hätte ich zu ihm gesagt „später, später“ und nun hätte ich alles ausgegeben – oh, ich fühlte mich wirklich mies, und das ist seitdem auch nicht besser geworden…. Sollte mal jemand durch den Colaba Causeway gehen und Räucherstäbchen kaufen, dann bitte bei dem jungen Verkäufer, der auch rechts vorne am Stand kleine Tüten mit Henna stehen hat – nicht bei dem älteren Herrn mit den großen Nag Champa Packungen, bitte!!! Und einen Gruß ausrichten von der deutschen Frau mit ihrer Tochter, die am Ende kein Geld mehr hatte, obwohl sie es versprochen hatte……
Tja, noch einmal duschen, Koffer packen, um Mitternacht kam der „Weckruf“ von der Rezeption – wie hätten wir schlafen können? – und das Taxi wartete schon. 800 Rupien mit AC zum Flughafen. Dort war schon gleich ein Kofferkuli parat, es gab gar keine Chance zu protestieren, flugs waren die Koffer ab- und auf das Wägelchen aufgeladen „which Airline?“ und er lotste uns zum richtigen Schalter – das war schon angenehm, denn der Flughafen ist wirklich sehr groß und irgendwie nicht so toll beschildert, fand ich. Was, 50 Rupien? Ha, viel zu wenig, Pfund oder Dollarscheine sind viel besser…. Euro? Ein 10 Euro Schein tut es auch… ich hatte zum Glück einen 5 Euro Schein parat, und sagte ihm auch, er sei schon ganz schön klever, ich weiß dass das mehr als 250 Rupien sind. O.k., das indische Geld auch noch, bitte – jawoll, bitte sehr, man darf es eh nicht mitnehmen, und dann zog ich das Futter meiner Hosentasche nach aussen – aha, grinsend ließ er uns endlich in Ruhe.
Freundlich wurden wir abgefertigt, um 4 Uhr am 18.10.2007 hob der Flieger ab, Zwischenlandung in Delhi, wir waren schon recht müde aber konnten aufgrund von Frühstück auf dem Flug und Kontrollen in Delhi nicht schlafen, aber dann als das Flugzeug wieder abhob, wurde es recht schnell ganz still in der Kabine…. Später schauten wir ab und zu nach draußen, und wir hatten das Gefühl, von zu Hause wegzugehen, statt nach Hause zu kommen, und dann wurden die Wolken immer dichter und immer dunkler, und wir wussten: jetzt sind wir über Deutschland und werden gleich landen….
Ach, es gibt noch so viele Erinnerungsfetzen – diese Schulkinder zum Beispiel, die in ihren Uniformen auf uns zu liefen und nach ausländischen Münzen fragten und völlig seelig waren, als sie zwei 10-Cent-Stücke bekommen hatten… Die ganzen Leute, die uns einfach so fragten, wo wir herkommen und wie wir heißen (genau so, wie man es überall lesen kann), die vielen netten Angestellten im Hotel, die Türen aufhalten, beim Frühstück sehen ob alles in Ordnung ist….Die Ticketverkäufer an den Kinokassen, die immer darauf hinweisen, dass es keine Untertitel gibt – die Taschenaufpasserin, die darauf bestand dass Lydia keine Lollies mit ins Kino nehmen dürfe und wo danach ein paar Lollies weniger in der Tüte zu sein schienen….die ganzen Leute, die uns mit treuherzigen Augen auf unsere Fragen nach dem Weg in die falsche Richtung schickten, und die Dame, die uns auf der Straße am Ellenbogen packte und fragte, ob wir die Paperie suchen, und sie uns gezeigt hat…..die Gerüche, die Farben, die vielen Gesichter, die roten Flecken von Betelspucke, wo man nicht reinsteigen wollte, die unvermuteten Ansammlungen von Grashalmen an manchen Straßenecke für Kühe oder Ziegen, die aber gerade woanders spazieren gewesen sein müssen….die kleinen Kinder, die Lydia vorsichtig mit einem Finger an der Hand anfassten um auszuprobieren wie sich so eine helle Haut anfühlt…..die Bettler und Lepraverstümmelten, die wirklich dankbar waren für 4 oder 5 Rupien….die Oma, bei der man jeden Knochen sehen konnte und die doch erhobenen Hauptes mit ihrem mickrigen Einkauf über den Platz schritt…den Jungen der uns an einer Kreuzung einen Blumenstrauß in die Rikscha reichte und es nicht glauben wollte, als ich ihn bezahlte ohne die Blumen mitzunehmen... das Mädchen das vor Freude hüpfte als Lydia ihm 6 Rupien aus dem Autofenster gab und uns lange nachwinkte... die jungen Männer, die eines Abends eilig zwei Kinderkarusselle auf Rädern über eine große Straße schoben….
Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was ich empfinde wenn ich an die 8 Tage denke, die wir dort waren. Ja, es gibt Bettler, und es gibt wirklich Elend. Und doch, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht: es ist dort eine Stimmung, etwas, für das es eben keine Worte gibt, das glücklich macht. Ich kann die Frau gut verstehen, die irgendwo schrieb, eine der schönsten Erinnerungen für sie ist es, wie sie auf dem Weg zur Arbeit versucht, in einen vollen Zug zu kommen, und es immer eine hilfreiche Hand gibt, die sich einem entgegenstreckt und hineinzieht....
Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite... etwas über 28 Seiten in Word... ob ich mich wohl sonst so schnell dran gesetzt hätte, wenn ich es nicht hier hätte hineinschreiben können? Keine Sekunde möchte ich vergessen von der Zeit, die ich in Mumbai war mit meiner Tochter. Ich hoffe auch, daß uns beide dieses Erlebnis durch die Zeit der Pubertät mit all ihren schönen und auch weniger schönen Seiten verbinden wird.
Und das, was noch vom Urlaubsgeld übrig ist, wird bereits wieder angespart....
Ich sags doch...Love at first sight....und ich habe auch Heimweh. Irgendwie kommt mir aber inzwischen alles wie ein Traum vor und wenn es nicht diese vielen Fotos geben würde, dann könnte ich es manchmal nicht glauben, dass ich wirklich dort gewesen bin.
Ich habe grade alles aufeinmal gelesen und bin total begeistert (und etwas neidisch xD) Sehr interessant was du mit deiner Tochter dort erlebt hast und das du auch noch Ajay getroffen hast O_O Die Welt muss für dich aussehen wie ein großer rosa Himmel. Schade das Kajol nicht da war, wenn deine Tochter sie mag kann ich mir vorstellen wie sehr sie sich gefreut hätte sie zu sehen. Ist auf jedefall ein klasse Bericht 1thanks
Hab heute auch die Ishq bekommen und das einzige was ich heute gelesen habe ist dein Artikel, hast du richtig gut geschrieben. Jetzt musst du ja den ganzen Artikel noch in englisch übersetzen und an Mangesh schicken, viel Spaß dabei 1lustig18
Zum übersetzen muß ich erst mal den Artikel haben - seufz, man hat mir als Belohnung für meine aufdringlich einfach hingemailte Story ein Exemplar versprochen, bloß Ihr habt alle eins und ich nicht *schmoll* Aber am Samstag kann ich mir ja dann hoffentlich in Munich zwei davon kaufen - am liebsten würde ich mich dann selber mit-eintüten und nach Indien verschicken! Aber wenn Ihr den Artikel für gut befunden habt, dann kann ich ja hoffen daß ich mein Erlebnis noch wiedererkenne 1ambodenrollen
Auf dem Titelbild soll es einen Fehler geben (ich hab ihn nicht gefunden), deshalb bekommen nur Abonnenten die Ishq geschickt (und auf Wunsch wird diese dann getauscht). In den Zeitungsläden erscheint sie dadurch erst später (ohne Fehler). Hat irgendjemand hier einen Fehler auf dem Titelbild gefunden?